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Was ist ein Trauma
Ein traumatisches Ereignis ist immer
sehr einschneidend, wird als bedrohlich
erlebt, tritt meist unerwartet ein und
löst starke Gefühle von Hilflosigkeit und
Überforderung aus. Es erschüttert die
betroffene Person in ihrem
grundsätzlichen Empfinden von
Sicherheit. Die Bewältigungsstrategien
eines Menschen reichen nicht aus, um
das Erlebte zu verarbeiten. Ein
bedrohliches Ereignis kann für ein
Kind/Jugendlichen vor allem dann
traumatisierend sein, wenn es sich allein
gelassen und ausgeliefert fühlt. Auch
Eltern und Bezugspersonen können sich
durch das Geschehene überfordert und
hilflos fühlen. Oft haben Kinder danach
Angst vor neuen Bedrohungen und sind
wie „gefangen“ in der Erinnerung an das
Trauma und die Trauer um das, was sie
verloren haben.
Wie zeigt sich ein Trauma
Kinder reagieren anders als Erwachsene auf sehr
belastende Ereignisse, zum Beispiel mit:
•
Schlafproblemen (unruhiger Schlaf,
Albträume, nächtliches Schreien)
•
(Trennungs-) Ängsten, Klammern an die
Bezugspersonen
•
Schreckhaftigkeit, hoher Wachsamkeit
•
Traurigkeit, Rückzug
•
Wiederholen des Erlebten im Spiel
•
aggressivem Verhalten
•
psychosomatischen Beschwerden
•
Regression in frühere Entwicklungsstufen,
zum Beispiel wieder einnässen oder
einkoten.
Bei Jugendlichen ähneln die Symptome
zunehmend denen von Erwachsenen, zum
Beispiel:
•
Ständig wiederkehrende, belastende,
ungewollte Erinnerungen (Intrusionen,
Flashbacks)
•
Angstzustände
•
Albträume, Schlafstörungen
•
Erinnerungslücken
•
Erhöhte Schreckhaftigkeit, innere Unruhe
•
Vermeidungsverhalten, sozialer Rückzug
•
Körperliche Beschwerden
•
Gedrückte Stimmung, Reizbarkeit
•
Selbstverletzendes Verhalten, Suizidalität
Informationen rund um das Thema Trauma
Traumatische Ereignisse können Jeden treffen und tief greifende Spuren hinterlassen. Kinder und
Jugendliche, die ein bedrohliches Ereignis wie zum Beispiel einen Verkehrsunfall, den Verlust eines
nahen Angehörigen oder Gewalt erleiden, können in ihrer Entwicklung nachhaltig beeinträchtigt
werden.
Eine frühe Hilfe kann langfristige Folgen verhindern und die gesunde Entwicklung von Kindern
und Jugendlichen unterstützen. Ich biete Kindern und Jugendlichen eine psychotherapeutische
Akutbehandlung an, um Traumafolgestörungen vorzubeugen. Außerdem unterstütze ich bei
auftretenden Belastungsstörungen darin, Symptome zu mildern und die Ressourcen der Kinder,
Jugendlichen und ihrer Familien zu stärken. Die durch ein traumatisches Erlebnis entstandenen
Symptome sind mit der individuell passenden Unterstützung heilbar.
Ereignisse, die für Kinder traumatisierend sein können:
•
Zeuge eines schlimmen Ereignisses
•
Sich in Gefahr oder bedroht fühlen (zum Beispiel Verkehrsunfall)
•
Verlust oder Erkrankung eines nahestehenden Menschen
•
Schwere körperliche Verletzungen, medizinische Untersuchungen und Behandlungen
•
Nachrichten über Katastrophenereignisse (zum Beispiel Krieg, Flugzeugabsturz, Terrorismus,
Naturkatastrophen) oder eigenes Erleben
•
Erlebte bzw. beobachtete Gewalthandlungen (körperliche oder psychische Misshandlung,
erlebte sexuelle Gewalt, Vernachlässigung)
Es können auch alltägliche, scheinbar unbedeutende Geschehnisse ein Trauma verursachen,
wenn diese als beängstigend und bedrohlich erlebt werden und die Kinder sich dabei ausgeliefert
fühlen, zum Beispiel:
•
Eingesperrt sein in einem dunklen oder engen Raum
•
Trennung von den Eltern in einer großen Menschenmenge
•
Drangsaliert werden, sozialer Ausschluss
•
Ein Sturz mit dem Fahrrad oder vom Klettergerüst
•
Verlust des Lieblingskuscheltieres